In 36 von 65 Ländern wird der Zugang zum Web oder der Inhalt des Internets zensiert. China befindet sich im Ranking auf dem drittletzten Platz. Island, Estland und Kanada führen die Liste an. Auch Deutschland ist vertreten und befindet sich auf Platz fünf. Die USA folgen auf Platz sechs. Freedom House hat die Freiheit im Internet in 65 Ländern untersucht.
Insgesamt soll die Freiheit im Internet im vierten Jahr in Folge abgenommen haben. Neue Gesetze beschränken die freie Meinungsäußerung und legitimieren die Sammlung von Daten und die verstärkte Überwachung von Internetnutzer. Der Iran, Syrien und China unterdrücken demnach die Freiheit im Internet am meisten.
Als Studenten aus Hongkong das Internet nutzten, um Demonstrationen zu organisieren, wurde deren Webmaster zu lebenslanger Haft verurteilt. Viele weitere chinesische Internetnutzer wurden eingeschüchtert und verhaftet. Die Zensur in der Türkei und Russland stieg im Vergleich zum Vorjahr am stärksten. Die türkische Regierung soll in den letzten Jahren die Zensur stark verschärft haben. Online-Journalisten und Social-Media-Nutzer wurden gezielt überwacht und ihre Inhalte blockiert. Auch wurde zeitweise der Zugriff auf Dienste wie YouTube und Twitter gesperrt.
In 38 von 65 Ländern wurden Verhaftungen aufgrund von Meinungsäußerungen im Internet dokumentiert. Im Mittleren Osten und Nordafrika ereigneten sich Vorfälle in 10 von 11 Ländern. Doch es gibt auch positive Beispiele: In Brasilien wurde die Freiheit im Internet erhöht. Das Gesetz Marco Civil da Internet fördert die Netzneutralität und stärkt den Schutz privater Daten. Indien lockerte Restriktionen, die 2013 eingeführt wurden, um die Gefahr eines Aufruhrs einzudämmen.
Freedom House ist eine Nichtregierungsorganisation (NGO), die sich der Förderung der Freiheit verschrieben hat. Sie veröffentlicht unter anderem Berichte über die Demokratisierung, Menschenrechte und Pressefreiheit.
Quelle: chip
Autor: mib